Blau-Weiße laufen in der Domstadt

Der größte Sportverein unserer Kreisstadt, der SC GW Paderborn, tritt alljährlich als Ausrichter verschiedener Großevents in Erscheinung: neben dem traditionellen, bundesweit renommierten Osterlauf auch mit dem Martinslauf. Bei der 8. Auflage des Innenstadtlaufs am 8. November gingen mit Miriam Dickgreber, Jochen Dickgreber und Tobias Kreutzmann auch wieder Leichtathleten unseres Vereins an den Start.

Nachdem Miriam „Litti“ Dickgreber im letzten Jahr den Sieg in ihrer Altersklasse errang, erreichte sie auch jetzt wieder einen Spitzenplatz und ging als 4. durch das Ziel auf dem Domplatz. 

Auch die beiden blau-weißen Herren schafften es auf die vorderen Plätze in ihren Klassen bei diesem atmosphärischen Wettkampf durch die speziell illuminierte Paderborner City. Jochen stand nach etwa 52 Minuten auf dem 18. Rang, Tobias lief die 10 Kilometer lange Strecke in 43 Minuten und landete am Ende auf dem 17. Platz in seiner Gruppe.

Foto: Farbecht Medienagentur

Zur Bewegung bringen – Beweglichkeit erhalten

Der Mensch ist ein „Bewegungstier“ – trotzdem geht es heute schon frühzeitig darum, den natürlichen Bewegungsdrang von Kindern zu fördern und dem rassierenden Bewegungsmangel entgegenzuwirken. Mit fortschreitendem Alter ist die Herausforderung dann, Beweglichkeit zu erhalten und möglichst lange möglichst sportlich und mobil zu bleiben.
Der Sportverein hatte zu diesen Themen Anfang November sowohl für die sehr jungen als auch für die etwas älteren Mitglieder Angebote: das Kinderbewegungsabzeichen „Kibaz“ und in der Woche davor den Aktionstag 50+. Der von der Engagementförderung NRW unterstützte Aktionstag 50+ startete am 3. November mit einem Erste-Hilfe-Kurs, geleitet von Beatrix Wagemeyer vom Deutschen Roten Kreuz. Der Kurs war dabei kein klassischer Erste-Hilfe-Kurs – auch wenn der Defibrilator am Sportheim und grundlegende Techniken natürlich ebenfalls Themen waren –, sondern behandelte speziell die Bereiche Schlaganfall, Herzinfarkt und Sturzprävention.
In einem weiteren Workshop machte Bernhardine Wibbeke mit den 20 ü50-Teilnehmern Gymnastikübungen, in denen es ebenfalls um Sturzprävention und selbstredend allgemeine Beweglichkeit ging. Die Frauen und Männern bekamen schließlich noch 10 Übungen mit an die Hand, die sie zuhause selbständig und regelmäßig in ihren Alltag integrieren können.

Eine Woche später trafen sich dann 16 Mädchen und Jungen zum Kinderbewegungsabzeichen in der Turnhalle. Unter der Regie des Jugendausschusses konnten die 3- bis 6-Jährigen fantasievoll in eine Bewegungslandschaft eintauchen: Fliegen wie ein Vogel, Springen wie ein Fisch, Strecken wie eine Giraffe – 10 Stationen durchliefen die Kids kletternd, rutschend oder balancierend. Am Ende des „Kibaz“ gingen alle dann auf eine Traumreise mit dem Sprungtuch und bekamen noch eine Urkunde und ein kleines Geschenk.

Wissen wollen, was geht!

An die Grenzen gehen, Grenzen verschieben, ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen sein – das kann ein Antrieb eines jeden Sportlers sein. Ganz sicher ist es aber der Kern eines jeden Extremsportlers. Im September stellte Jonas Deichmann einen weiteren Weltrekord auf, indem er 120 Langstrecken-Triathlons in 120 aufeinanderfolgenden Tagen absolvierte. Kurz vor Ende dieser außergewöhnlichen Leistung nahm auch unser blau-weißes Lauf-Ass Tobias Kreutzmann an der „Challenge 120“ von Deichmann teil.

Als Teil der Deichmann-Community reiste Tobias mit einem Freund für eine Woche ins deutsche Triathlon-Mekka Roth bei Nürnberg. Hier bestritt Jonas Deichmann seinen Weltrekord-Versuch – den er am Ende um satte 15 Wettkämpfe übertraf – auf der Ironman-Original-Strecke der Challenge Roth. 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und ein Marathon mit knapp 42 km – was für Deichmann tägliche Routine wurde, war für den Kleinenberger aktuell noch etwas zu viel.

„Mein Plan war es, einen sogenannten 70.3-Triathlon zu bestreiten, also 1,8 km Schwimmen, 70 km auf dem Rad und einen Halbmarathon“, erzählt Tobias. „Am Ende habe ich dann doch 2 km im Wasser, 90 km auf dem Rad und den kompletten Marathon geschafft. Ein „Läufchen“, wie Jonas Deichmann immer augenzwinkernd sagt.“

Nachdem Tobias schon Marathon-Erfahrung gesammelt hat, z. B beim Köln-Marathon im letzten Jahr, ist er erst seit kurzem im Triathlon aktiv. „Ich hatte schon immer einen guten Bezug zum Schwimmen. Aber mit dem Radfahren bin ich erst im letzten Jahr wirklich angefangen – als zusätzliches Training für die Langstreckenläufe. Im Freiwasser mit Neoprenanzug schwimmen, war allerdings auch eine große Umstellung für mich. Letztendlich war es aber eine super Erfahrung, an dieser Herausforderung teilzunehmen.“

Laufen ist nicht gleich Laufen

Dass das so ist, zeigte ein waschechter Laufprofi in einem Laufworkshop am Montag, den 8. Oktober auf dem Kleinenberger Sportgelände. Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Ulrike Hibbeln-Sicken führte Referent Axel Czech, selbst jahrelang Laufathlet und lizensierter Lauftrainer des Fußball- und Leichtathletikverbandes Westfalen, die rund ein Dutzend Teilnehmerinnen und Teilnehmer aller Altersgruppen in die Geheimnisse des Laufsports ein.

Im ersten Teil des Workshops gab er theoretische Infos und Tipps an die Hand. Zum Beispiel wie die richtige Vorbereitung einer Laufeinheit aussieht, wie man sich optimal ernährt, worauf während des Laufens zu achten ist, wie man Intervall- mit Ausdauerläufen kombinieren kann und vieles mehr.

Im praktischen Teil lernten die Teilnehmenden das Lauf-ABC kennen und erfuhren am eigenen Leib mehr über das Abrollverhalten ihrer Füße, Signale ihres Körpers wie die Herz- und Pulsfrequenz und verschiedene Laufarten. Zudem beriet Axel Czech jeden Teilnehmenden individuell im eigenen Laufstil.

Am Ende der Veranstaltung, die durch viele Fragen der Teilnehmenden ergänzt wurde, hatten die Beteiligten viele Erkenntnisse dazugewonnen. Der für alle Interessierten offene Workshop wurde ermöglicht durch die Landesförderung „du+wir=eins. NRW gegen Einsamkeit“.